Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test:
Fragen, Vorbereitung, online üben
Wie verläuft der Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test?
Um die Staatsbürgerschaft zu bekommen, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört, dass du im Einbürgerungstest dein Wissen über Deutschland unter Beweis stellst. Machst du einen Integrationskurs, musst du dich denselben Fragen stellen – in diesem Fall heißt der Test „Leben in Deutschland“. Geprüft wird, ob du mit der Politik und Geschichte des Landes vertraut bist. Auch gesellschaftliche Themen und Fakten zu deinem Bundesland gehören im Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test dazu.
Zum Einbürgerungstest meldest du dich bei einer der Prüfstellen in deinem Bundesland an. Welche es gibt, erfährst du auf der Webseite des Bundesamtes für Migration (BAMF). Im Integrationskurs musst du neben dem Sprachtest auch den „Leben in Deutschland“-Test bestehen, um ein Zertifikat zu bekommen. Zu diesem Test musst du dich nicht extra anmelden.
Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test: Welche Fragen gibt es?
Die Fragen im Einbürgerungstest und im „Leben in Deutschland“-Test sind exakt gleich: In beiden Fällen geht es darum, in verschiedenen Bereichen dein Wissen über Deutschland zu demonstrieren. Der Testteil Leben in der Demokratie dreht sich vor allem um Politik, Parteien und Institutionen. Deine Kenntnisse zu Themen wie Arbeit, Schule, Familie oder Religion werden im Bereich Mensch und Gesellschaft abgefragt. Geschichte und Verantwortung heißt der Testabschnitt, in dem du dein Wissen zur deutschen Geschichte unter Beweis stellst. Außerdem enthält der Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test auch Fragen zum Bundesland, in dem du lebst.
Insgesamt erwarten dich im Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test 33 Fragen, die du nach dem Multiple-Choice-Prinzip beantwortest. Das bedeutet, dass du aus mehreren Antworten die richtige auswählst. Es gibt 30 Fragen zur Bundesrepublik und 3 Fragen zu deinem Bundesland. Machst du den Einbürgerungstest in Rheinland-Pfalz, sind diese Fragen anders als zum Beispiel in Bayern. Du hast 60 Minuten Zeit, um alle Fragen zu beantworten.
Leben in der Demokratie
Weißt du, wer den Kanzler wählt? Kennst du den Unterschied zwischen Bundestag und Bundesrat? Gute Vorbereitung heißt, eventuelle Wissenslücken zu schließen, denn im Einbürgerungstest warten noch mehr Fragen dieser Art auf dich.
Typische Themen:
- Politisches System und Institutionen
- Grundrechte und Bürgerrechte
- Wahlrecht und Parteien
- Bundestag, Bundesrat und Bundespräsident
Mensch und Gesellschaft
Demokratie ist auch eine Form des Zusammenlebens – und in diesem Teil des Einbürgerungstests geht es um die Rechte und Pflichten, die dazugehören. Arbeit, Bildung, Familie: Wie gut kennst du die deutschen Lebensverhältnisse?
Typische Themen:
- Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit
- Gleichberechtigung und Diskriminierung
- Sozialversicherung
- Bildungssystem
Geschichte und Verantwortung
Besonders die Ereignisse des 20. Jahrhunderts prägen das deutsche Selbstverständnis bis heute. Darum wird unter anderem dein Wissen über den Nationalsozialismus geprüft. Über die deutsche Teilung und Wiedervereinigung solltest du dich ebenfalls informieren.
Typische Themen:
- „Drittes Reich“ und Zweiter Weltkrieg
- Nachkriegszeit und deutsche Teilung
- Fall der Mauer und Wiedervereinigung
- Europäische Union
Fragen zum Bundesland
Wie heißt die Hauptstadt deines Bundeslandes, welche Landkreise gibt es, wer darf an den Kommunalwahlen teilnehmen? Leben in Deutschland heißt auch: Leben in einem bestimmten Bundesland. Zeige den Prüfern, dass du dich vor Ort zurechtfindest.
Typische Themen:
- Städte und Landkreise
- Politik und Verwaltung
- Landeswappen und -flagge
- Lage in Deutschland
Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test üben: eTrainer-Onlinetest (kostenlos)
Um den Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test zu meistern, braucht es eine gute Vorbereitung. Die Fragen im Test stammen aus einem Fragenkatalog, der beim BAMF frei zugänglich ist. Statt hunderte Fragen stur auswendig zu lernen, solltest du dich aber auch mit den Hintergründen befassen. Denn wenn du die Zusammenhänge verstehst, kannst du dir vieles besser merken. Darum enthält der eTrainer kommentierte Lösungen.
Bist du gut vorbereitet, kommt der nächste Schritt: die Anmeldung bei einer Prüfstelle in deinem Bundesland. Mögliche Prüfstellen sind Gemeinde- oder Stadtbüros und Migrations-beratungsstellen. Volkshochschulen und Sprachschulen gehören ebenfalls zu den zugelassenen Prüfstellen. Sie bieten neben Integrationskursen auch den Einbürgerungstest an. Für diesen musst du dich anmelden – für den „Leben in Deutschland“-Test, der Teil des Integrationskurses ist, braucht es keine eigene Anmeldung.
Häufig gestellte Fragen zum Einbürgerungstest / „Leben in Deutschland“-Test
Welche Voraussetzungen gibt es für die Einbürgerung?
Einen Anspruch auf Einbürgerung hast du, wenn du die folgenden Voraussetzungen erfüllst:
- Du hast ein unbefristetes Aufenthaltsrecht zum Zeitpunkt der Einbürgerung, oder eine Blaue Karte EU, oder eine befristete Aufenthaltserlaubnis, die dem Zweck nach zu einem dauerhaften Aufenthalt führen könnte.
- Du hast den Einbürgerungstest bestanden.
- Dein gewöhnlicher und rechtmäßiger Aufenthalt ist seit mindestens acht Jahren in Deutschland. Durch einen Integrationskurs kann die Frist auf sieben Jahre, durch „besondere Integrationsleistungen“ sogar auf sechs Jahre verkürzt werden.
- Du kannst den Lebensunterhalt für dich und unterhaltsberechtigte Familienangehörige sichern, ohne Sozialhilfe oder Bürgergeld zu beziehen.
- Du hast ausreichende Deutschkenntnisse. Als Nachweis dient zum Beispiel das Zertifikat, das du nach erfolgreicher Teilnahme eines Integrationskurses erhältst.
- Du wurdes nicht wegen einer Straftat verurteilt.
- Du bekennst dich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.
- Sie bekennen sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.
- Du bist bereit, deine alte Staatsangehörigkeit abzugeben. Je nach Herkunftsland sind Ausnahmen möglich, über die dich die Einbürgerungsbehörde informiert.
Wie lange dauert das Einbürgerungsverfahren?
Die Dauer des Einbürgerungsverfahrens ist individuell verschieden. Sie hängt zum Beispiel von der Zeit ab, die die zuständige Behörde zur Bearbeitung deiner Unterlagen braucht. In manchen Fällen kann das Einbürgerungsverfahren mehrere Monate oder sogar länger als ein Jahr dauern. Achte auf genaue Angaben und vollständige Unterlagen, damit es so schnell wie möglich geht.
Wo bekomme ich das Antragsformular für die Einbürgerung?
Das Antragsformular bekommst du bei der zuständigen Einbürgerungsbehörde, zusammen mit einer Liste der Unterlagen, die du einreichen musst. Dort gibt es auch Informationen zum Ablauf der Einbürgerung und zur nächsten Prüfstelle, bei der du den Einbürgerungstest ablegen kannst.
Welche Einbürgerungsbehörde für dich zuständig ist, erfährst du hier:
- Ausländerbehörde deiner Stadt oder Gemeinde
- Jugendmigrationsdienst (JMD)
- Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)
- Stadt- oder Kreisverwaltung
Wie alt muss ich sein, um einen Antrag auf Einbürgerung stellen zu können?
Laut § 37 des Staatsangehörigkeitsgesetzes kannst du ab deinem 16. Geburtstag selbst einen Antrag auf Einbürgerung stellen. Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren muss der Antrag von den Eltern / den Erziehungsberechtigten gestellt werden.
Welche Deutschkenntnisse brauche ich?
Für die Einbürgerung brauchst du ausreichende Deutschkenntnisse. Das bedeutet: Dein Deutsch entspricht dem Niveau B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Damit hast du ein fortgeschrittenes Sprachverständnis, findest dich in alltäglichen Situationen zurecht und kannst einfache Gespräche führen.
Besuchst du einen Integrationskurs, kannst du deine Deutschkenntnisse mit dem „Zertifikat Integrationskurs“ nachweisen. Als Nachweis dient aber auch ein deutscher Schul-, Ausbildungs- oder Studienabschluss.
Was kostet die Anmeldung zur Einbürgerung?
Die Anmeldung zur Einbürgerung kostet 255 Euro pro Person. Minderjährige, die mit Ihren Eltern zusammen eingebürgert werden, zahlen nur 51 Euro pro Person. Minderjährige, die ohne ihre Eltern eingebürgert werden, zahlen den vollen Preis. Eine Reduktion der Gebühren oder eine Ratenzahlung sind zum Beispiel dann möglich, wenn du ein sehr geringes Einkommen hast, oder wenn mehrere Kinder gleichzeitig eingebürgert werden sollen. Die Teilnahme am Einbürgerungstest kostet zusätzlich 25 Euro.
Wie oft darf ich den Einbürgerungstest wiederholen?
Solltest du den Einbürgerungstest nicht bestehen, darfst du ihn so oft wiederholen, wie du möchtest.
Wann muss ich den Einbürgerungstest nicht machen?
Hast du einen deutschen Schulabschluss, musst du den Einbürgerungstest nicht machen. Menschen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit, einer Behinderung oder altersbedingt die Anforderungen nicht erfüllen können, müssen den Test auch nicht machen. Jugendliche unter 16 Jahren müssen ebenfalls keinen Einbürgerungstest ablegen.
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