Einstellungstest Elektroniker / Elektronikerin:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben
Wie verläuft der Einstellungstest für Elektroniker?
Elektronik und Elektrotechnik sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Als Experten in Sachen Installation, Wartung und Reparatur sind Elektroniker deshalb gefragte Leute – und zwar in der Industrie wie im Handwerk. Je nach Spezialisierung kümmern sie sich um die Energieversorgung von Gebäuden, richten Informationsssysteme ein oder nehmen Industrieanlagen in Betrieb. Mit der Ausbildung zum Elektroniker / zur Elektronikerin entscheidest du dich für ein Berufsfeld mit Zukunft, denn dein Know-how spielt in vielen Bereichen des modernen Lebens eine wichtige Rolle.
Ob du die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringst, prüfen viele Unternehmen mit einem schriftlichen oder PC-gestützten Einstellungstest. Die Aufgaben umfassen verschiedene Wissensgebiete, sind aber in vielen Tests ähnlich und lassen sich deshalb gut trainieren. Auf die richtige Vorbereitung kommt es an – dann steht der Elektroniker-Karriere nichts im Weg!
Erfahrungsbericht: Einstellungstest Elektroniker
Bevor ich meine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei einem großen Energiekonzern aufnehmen konnte, musste ich zuerst das Auswahlverfahren überstehen. Rückblickend kann ich sagen, dass Interesse am Beruf und eine gewisse Begeisterung von Anfang an eine wichtige Voraussetzung sind. Auf was man sich einstellen sollte, will ich im Folgenden ein bisschen ausführlicher berichten.
Einstellungstest
Nachdem ich mich online beworben hatte, erhielt ich rund 4 Wochen später eine Einladung zum Einstellungstest. Der Test fand komplett am PC statt, Stift und Papier waren aber als Hilfsmittel erlaubt. Am Anfang war ich – trotz guter Vorbereitung – ziemlich nervös. Als wir mit dem Test anfangen durften, hat sich das allerdings schnell gelegt.
Der Einstellungstest bestand aus Aufgaben, die in unterschiedliche Themengebiete unterteilt waren. Insgesamt hat er knapp zwei Stunden gedauert. Für jeden Themenbereich gab es eine zeitliche Begrenzung. Die Aufgaben waren fast alle im Multiple-Choice-Format und man musste die richtige Lösung auswählen. Nur im Bereich Mathematik war ein eigener Rechenweg gefragt. Für die Mathe-Aufgaben hatte man 15 Minuten Zeit. Dabei ging es um Proportionalitäten, Grundrechenarten, Bruchrechnung und Prozentrechnung. Außerdem musste man verschiedene Einheiten umrechnen.
Im nächsten Testteil wurde das Sprachverständnis geprüft. Für jede Aufgabe hatte man maximal fünf Minuten Zeit. Es ging darum, in Sätzen Worte sinnvoll zu ergänzen oder die Grammatik eines Satzes zu korrigieren. Außerdem mussten vorgegebene Wörter in der richtigen Schreibweise ausgewählt werden, und man musste aus einer Reihe von Wörtern die zueinander passenden zu Wortpaaren zusammenfassen. Zwischendurch wurden ähnliche Aufgaben auf Englisch eingestreut. Obwohl Sprachen in der Schule nicht meine Stärke waren, fand ich diesen Teil gut machbar – sicher auch dank der Vorbereitung.
Danach ging es mit der Überprüfung von fachbezogenem Wissen weiter. Es wurden Grundkenntnisse abgefragt, wobei die Aufgaben alle sehr praxisbezogen waren, und es war auch immer ein Schaubild dabei. Unter anderem ging es um die Verwendung und Funktionsweise von elektrischen Bauteilen. Außerdem musste man Schaltzeichen richtig benennen und in einem Stromkreis Spannung, Stromstärke und Widerstände berechnen. Bei einem der Schaubilder sollte man entscheiden, ob es sich um einen verzweigten oder unverzweigten Stromkreis handelt. Physikalische Grundgleichungen wurden auch abgefragt.
In den letzten 20 Minuten gab es noch einmal einen Block mit Multiple-Choice-Aufgaben, bei denen Allgemeinwissen eine große Rolle gespielt hat, und zwar von Politik über Geografie bis hin zu Geschichte. Ich erinnere mich noch, dass man Länder anhand ihrer Umrisse oder auch ihrer Flagge erkennen musste. Logik und visuelles Denkvermögen haben hier aber auch eine Rolle gespielt. Wie aus der Vorbereitung bekannt, musste man Figuren- und Zahlenmatrizen vervollständigen. Konzentration und Merkfähigkeit wurden in diesem Teil auch geprüft: Am Anfang musste man sich zum Beispiel Steckbriefe einprägen, die dann einige Minuten später abgefragt wurden.
Vorstellungsgespräch
Nachdem ich den Einstellungstest erfolgreich hinter mich gebracht hatte, wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Stimmung fand ich sehr angenehm und man hat mich sehr freundlich behandelt. Als erstes wurden alle Anwesenden vorgestellt und der Ablauf erklärt. Wie beim Test war ich anfangs nervös. Durch die gute Atmosphäre hat sich das aber schnell erledigt.
Als erstes wurde kurz über den Einstellungstest gesprochen. Danach sollte ich mich vorstellen und meinen bisherigen Werdegang schildern. Anschließend interessierten sich die Personaler noch für meine Motivation, also warum ich mich für diesen Beruf entschieden habe und was mich daran besonders fasziniert. Ich habe dann geschildert, dass ich schon seit längerer Zeit in meiner Freizeit gerne an elektronischen Geräten herumbastle und mir über das Internet vieles selbst beigebracht habe. Dann wurden mir Fragen zur Firma selbst gestellt, auf die ich natürlich vorbereitet war.
Zum Schluss konnte ich eigene Fragen stellen und damit mein Interesse noch einmal unterstreichen. Schließlich wurde ich gebeten, das Gesprächszimmer kurz zu verlassen, damit sie sich beraten konnten. Als ich dann wieder hereinkam, hat man mir zu meinem Ausbildungsplatz gratuliert und ich konnte glücklich nach Hause gehen.
Maurits, 19 Jahre
Einstellungstest Elektroniker / Elektronikerin: Welche Aufgaben kommen vor?
Als Elektroniker / Elektronikerin in spe kannst du im Einstellungstest mit einer Palette unterschiedlicher Themen rechnen. Neben fachspezifischen Fragen sind wahrscheinlich Aufgaben zum Allgemeinwissen Teil des Tests. Deine Sprachkenntnisse werden überprüft, oft auch auf Englisch. Mathematik gehört als wichtiges Rüstzeug für den Job ebenfalls zu den Prüfbereichen. Zusätzlich können auch dein logisches und visuelles Denkvermögen sowie Konzentration und Merkfähigkeit getestet werden.
Der Einstellungstest wird heutzutage meist am PC durchgeführt, entweder vor Ort oder von zuhause aus. Viele Fragen werden in Multiple-Choice-Form gestellt, bei anderen musst du die Antwort selbst formulieren oder ein Ergebnis eingeben. Finde heraus, wie es das Unternehmen deiner Wahl damit hält – zum Beispiel durch einen Anruf beim zuständigen Ansprechpartner.
Allgemeinwissen
Mit einer breiten Allgemeinbildung zeigst du dich als wacher und interessierter Mensch, der über den Tellerrand hinausblickt. Das nützt dir nicht nur im Umgang mit Kunden und Kollegen, sondern sichert dir schon im Einstellungstest wertvolle Punkte.
Typische Themen:
- Politik und Wirtschaft
- Geschichte und Geografie
- Naturwissenschaften
Fachbezogenes Wissen
Physikalisches Grundwissen und ein wenig Technik-Know-how sind für angehende Elektroniker eigentlich selbstverständlich. Bei Fragen zu elektronischen Bauteilen oder Schaltkreisen zeigst du den Personalern, dass du der bzw. die Richtige für den Job bist.
Typische Themen:
- Technisches Verständnis
- Physikalische Grundkenntnisse
- Wissen über das Unternehmen
Mathematik
Als Elektroniker / Elektronikerin wirst du täglich Berechnungen anstellen – und im Einstellungstest zeigst du schon mal, dass das kein Problem für dich ist. Wenn du die Basics aus der Schule wiederholst und regelmäßig übst, meisterst du auch diesen Teil des Tests.
Typische Themen:
- Bruch- und Prozentrechnung
- Maße und Einheiten umrechnen
- Textaufgaben
Sprachbeherrschung
Ein angemessener sprachlicher Ausdruck gehört im Berufsleben einfach dazu, und zwar sowohl mündlich als auch schriftlich. Die Überprüfung deiner Deutschkenntnisse zählt deshalb zu den Klassikern, die im Einstellungstest nicht fehlen dürfen.
Typische Themen:
- Rechtschreibung und Grammatik
- Wortschatz und Ausdruck
- Textverständnis
Englischkenntnisse
Wer eine Karriere als Elektroniker / Elektronikerin anstrebt, sollte heutzutage auch Englischkenntnisse mitbringen. Insbesondere Unternehmen mit internationaler Ausrichtung setzen im Einstellungstest auf einen Fremdsprachen-Check.
Typische Themen:
- Rechtschreibung und Grammatik
- Wortschatz
- Sprachgefühl
Logisches Denkvermögen
Um technische Probleme zu lösen, braucht es analytischen Scharfsinn – hier stellst du ihn unter Beweis. Muster erkennen, die richtigen Schlüsse ziehen, schnell und effektiv eine Lösung finden: Mit diesen Fähigkeiten hast du nicht nur im Einstellungstest beste Chancen.
Typische Themen:
- Wortanalogien
- Schlussfolgerungen
- Zahlenreihen
Visuelles Denkvermögen
In diesem Teil des Einstellungstests sind räumliche Vorstellungskraft und praktische Intelligenz gefragt. Die Aufgaben rund um Figuren, Würfel und Bilderrätsel wirken erst einmal ungewöhnlich, lassen sich aber hervorragend trainieren.
Typische Themen:
- Figurenreihen und -matrizen
- Würfelaufgaben
- Drehungen und Spiegelungen
Konzentration und Merkfähigkeit
Für Elektroniker gibt es immer etwas zu tun – da kann es schon einmal etwas stressig zugehen. Im Einstellungstest wird deshalb geprüft, ob du auch unter Zeitdruck Zusammenhänge verstehen und präzise arbeiten kannst.
Typische Aufgaben:
- p/q-Test
- Zahlen und Symbole zuordnen
- Steckbriefe einprägen
Einstellungstest Elektroniker / Elektronikerin üben: eTrainer-Onlinetest (kostenlos)
Du willst im Einstellungstest punkten? Für das bestmögliche Ergebnis solltest du vorab möglichst viele Infos zu Inhalt und Ablauf sammeln. Lies das Einladungsschreiben gründlich durch, schau dir die Internetseite des Unternehmens an oder informiere dich telefonisch. Je besser du Bescheid weißt, desto sicherer bist du in der Prüfung. Achte außerdem darauf, dass du am Tag des Tests ausgeschlafen bist und ausreichend gefrühstückt hast.
Sorge in der Vorbereitung für eine realistische Lernumgebung: Verzichte auf Hilfsmittel, die im Einstellungstest nicht erlaubt sind. Nutze Zeitlimits für die einzelnen Aufgaben – so trainierst du das konzentrierte Arbeiten unter Druck. Ein Lernplan mit festen Übungszeiten kann auch sinnvoll sein. Keine gute Idee: Aufgaben und Lösungen einfach auswendig zu lernen. Es ist besser, das Prinzip hinter den Aufgaben und passende Lösungsstrategien zu verstehen. Schließlich werden deine Übungsaufgaben eher nicht 1:1 im Einstellungstest auftauchen.
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