Einstellungstest Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben
Wie verläuft der Einstellungstest für Immobilienkaufleute?
Sie sind für alles zuständig, das sich nicht vom Fleck bewegt: Grundstücke, Wohnhäuser und gewerbliche Gebäude. Die Arbeit von Immobiliekaufleuten ist so vielfältig wie die Objekte, die sie betreuen: Sie kaufen und verkaufen, vermitteln und vermieten Immobilien. Auch an der Planung neuer Gebäude sind sie beteiligt. In der Wohnungs- und Gebäudeverwaltung sind sie das Bindeglied zwischen Mietern und Eigentümern, begutachten Schäden und veranlassen Instandsetzungsarbeiten.
Um diesen facettenreichen Beruf zu erlernen, braucht es ein paar Kenntnisse und Fertigkeiten. Unternehmen nutzen deshalb oft Einstellungstests, um die Eignung der Bewerber zu prüfen. Den geprüften Stoff wirst du zum Teil aus der Schule kennen, anderes scheint auf den ersten Blick ungewöhnlich. Dein Schlüssel zum Erfolg: gezielte und frühzeitige Vorbereitung.
Erfahrungsbericht: Einstellungstest Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau
In der 12. Klasse habe ich mich entschieden, dass ich mich mit dem Fachabitur direkt um einen Ausbildungsplatz bemühen werde, und nicht noch ein weiteres Jahr bis zum Abitur dranhänge. Beworben habe ich mich dann bei einem großen Immobilienkonzern, und zwar wollte ich eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann machen. Zum einen bekommt man in der Ausbildung schon eine ordentliche Vergütung, und zum anderen hat man bei einem großen Konzern ja auch viele Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln.
Zum Glück habe ich tatsächlich eine Einladung zum Einstellungstest bekommen – ich hatte zwar sehr gute Noten, aber ja trotzdem „nur“ Fachabitur, und war deshalb schon ein bisschen nervös. Umso größer dann die Freude, dass die erste Hürde geschafft war. Direkt am nächsten Tag habe ich mit der Vorbereitung begonnen.Einstellungstest
Der Test fand dann in einer Art Schulungsraum direkt am Standort des Unternehmens statt, wo ich auch die Ausbildung machen wollte. Neben mir waren noch einige andere Bewerber dabei, und wir bekamen zu Beginn noch einmal den Ablauf erklärt. Die Testblätter lagen schon an den Plätzen bereit, und wir konnten dann direkt loslegen.
Es ging dann mit Fragen zum Allgemeinwissen los, wobei manche schon direkt auf den Beruf bezogen waren. Vieles hat sich aber auch um Politik und Geschichte gedreht. Es gab Fragen zum Grundgesetz, zum Parlament, seit wann es die Bundesrepublik gibt, so in die Richtung. Ich empfehle jedem, sich gut auf diese Kategorie vorzubereiten. In den Übungstests tauchen viele Fragen schon in ähnlicher Form auf, sodass es auf jeden Fall viel bringt, wenn man sich vorher schon damit befasst hat.
Dann gab es einen Deutschtest mit einem etwa halbseitigen Text, in dem man die Fehler markieren sollte. Zum Beispiel waren in dem Text praktisch keine Kommas, und die musste man dann alle einfügen. Außerdem erhielten wir noch Multiple-Choice-Aufgaben zur Rechtschreibung, wo man die richtige Schreibweise von einem Wort ankreuzen musste.
Englisch war auch ein Thema. Da musste man ähnliche Rechtschreib-Aufgaben machen, Verben in die richtige Zeitform bringen und dann noch Aktiv- und Passivkonstruktionen bilden. Das war alles aus der Schule bekannter Stoff, und wenn man das zur Vorbereitung nochmal wiederholt hat, sollte es wirklich kein Problem sein.
Dann kam der Part, vor dem ich im Vorfeld am meisten Respekt hatte: Mathematik. Darauf hatte ich mich dann allerdings besonders intensiv vorbereitet, und das hat sich im Einstellungstest dann ausgezahlt. Dran kamen einige Aufgaben mit Brüchen, Textaufgaben mit Dreisatz oder Prozent- bzw. Zinsrechnung. Wegen der Aufregung habe ich da schon ein paar Fehler gemacht, denke ich. Das ein oder andere Ergebnis sah nicht so rund aus. Aber im Großen und Ganzen lief es gut.
Im nächsten und letzten Abschnitt des Einstellungstests ging es um logisches Denken. Auch hier kannte ich die Aufgabentypen aus der Vorbereitung: Man musste Zahlenreihen fortsetzen, Wortanalogien richtig erkennen, und die richtigen Schlussfolgerungen in Bezug auf bestimmte Aussagen ankreuzen. Zahlenreihen fand ich am schwierigsten – da wäre ich unvorbereitet völlig aufgeschmissen gewesen. Für die habe ich auch mit Abstand am längsten gebraucht. Letztendlich habe ich es aber geschafft, bei jeder Aufgabe die Regel zu erkennen, nach der die Reihe funktioniert.Vorstellungsgespräch
Ein paar Tage später habe ich eine E-Mail bekommen mit der Nachricht, dass ich den Einstellungstest bestanden habe. Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das fand etwa zwei Wochen später statt und dabei waren meine künftige Ausbilderin, noch jemand aus der Personalabteilung und zwei andere Personen, die sich mir nicht vorgestellt haben.
Ich sollte dann ein bisschen von mir erzählen, vor allem auch, warum ich mich für die Ausbildung interessiere. Ich habe dann davon erzählt, wie sich die Gegend, in der ich wohne, verändert hat, und dass ich deswegen angefangen habe, mich mit dem Thema Immobilienmarkt und den Hintergründe zu beschäftigen. Das fanden die sehr gut, glaube ich, dass ich mich schon so mit dem Thema auseinandergesetzt hatte.
Das Gespräch war insgesamt recht locker und alle haben einen total netten, wohlwollenden Eindruck gemacht. Am Anfang war ich zwar sehr aufgeregt, aber durch die gute Atmosphäre hat sich das schnell gelegt. Am Schluss sollte ich kurz warten, und nach ein paar Minuten bin ich nochmal rein und mir wurde direkt gesagt, dass ich dann im Herbst mit der Ausbildung beginnen kann.
Eric, 20 Jahre
Einstellungstest Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau: Welche Aufgaben kommen vor?
Einen einheitlichen Einstellungstest für Immobilienkaufleute gibt es nicht – jedes Unternehmen setzt hier eigene Schwerpunkte. Einige Testkategorien werden aber mit großer Wahrscheinlichkeit geprüft. Dazu gehören Aufgaben zum Allgemeinwissen und fachbezogene Fragen. An letzteren erkennt dein künftiger Arbeitgeber, ob du dich bereits mit dem Beruf des Immobilienkaufmanns / der Immobilienkauffrau auseinandergesetzt hast.
Deutsch und Englisch spielen meist eine Rolle, und fast immer zählt auch Mathematik zu den Anforderungen. Darüber hinaus ist logisches Denken eine gängige Kategorie, genau wie visuelles Denkvermögen. Ebenfalls beliebt: Aufgaben zu Konzentration und Merkfähigkeit. In der Regel besteht der Eignungstest für Immobilienkaufleute vorwiegend aus Multiple-Choice-Aufgaben und wird am PC abgelegt. Ein klassischer Pen-And-Paper-Test ist eher selten.
Allgemeinwissen
Als Experten für den Wohnungsmarkt verfolgen Immobilienkaufleute neue Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch im Umgang mit Mietern ist ein breites Allgemeinwissen von Vorteil. Tipp: Lies vor dem Einstellungstest regelmäßig Zeitung.
Typische Themen:
- Politik und Wirtschaft
- Geschichte und Geografie
- Kultur und Gesellschaft
Fachbezogenes Wissen
Wer schon vor der Ausbildung kaufmännisches Grundwissen mitbringt, kann im Einstellungstest punkten. Keine Sorge: Du musst natürlich noch kein Experte sein. Erste Eindrücke von Beruf und Branche solltest du dir aber schon verschafft haben.
Typische Themen:
- Preisbildung
- Branche und Berufsalltag
- Buchführung
Sprachbeherrschung
Auch der Schriftverkehr zählt zu den Aufgaben des Immobilienkaufmanns / der Immobilienkauffrau. Angemessener Ausdruck ist deshalb ein Muss – und Aufgaben zu Rechtschreibung und Grammatik im Einstellungstest Standard.
Typische Themen:
- Groß- und Kleinschreibung
- Kommasetzung
- Konjugieren und deklinieren
Englischkenntnisse
Ohne Englisch geht in der modernen Arbeitswelt fast nichts. Das gilt auch für die Immobilienbranche, weshalb du im Einstellungstest mit der Prüfung deiner Skills rechnen musst. Sprachgefühl ist dabei ebenso wichtig wie Rechtschreibung und Grammatik.
Typische Themen:
- Wortbedeutungen
- Rechtschreibung
- Zeitformen
Mathematik
Angebote vergleichen, Rechnungen kontrollieren, Mietpreise kalkulieren – ohne solide Mathekenntnisse ist das schwierig. Als Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau kannst du souverän mit Zahlen umgehen. Der Einstellungstest prüft deshalb die Mathe-Basics.
Typische Themen:
- Bruchrechnen
- Kostenkalkulation
- Textaufgaben (Dreisatz, Prozentrechnung …)
Logisches Denkvermögen
Der Wohnungsmarkt ist immer im Wandel, und Immobilienkaufleute müssen flexibel auf neue Herausforderungen reagieren. Im Einstellungstest zeigst du den dafür nötigen Scharfsinn im Umgang mit Zahlenreihen, Wortanalogien und anderen Kniffeleien.
Typische Themen:
- Wortanalogien
- Flussdiagramme
- Zahlenreihen
Visuelles Denkvermögen
In dieser Kategorie ist praktische Intelligenz gefragt – eine Eigenschaft, die im Berufsalltag von Immobilienkaufleuten unverzichtbar ist. Die Klassiker im Einstellungstest: Würfel vor dem geistigen Auge drehen, Figuren spiegeln und Muster fortsetzen.
Typische Themen:
- Würfelaufgaben
- Bildausschnitte zuordnen
- Faltvorlagen
Konzentration und Merkfähigkeit
Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau ist ein spannender und fordernder Beruf, in dem es schon mal stressig werden kann. Wer unter Zeitdruck die Ruhe bewahrt und den Überblick behält, erfüllt eine wichtige Voraussetzung. Schaffst du es, cool zu bleiben?
Typische Aufgaben:
- Elemente suchen und zählen
- O/Q-Test
- Name und Gesichter merken
Einstellungstest Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau üben: eTrainer-Onlinetest (kostenlos)
Du willst optimal vorbereitet in den Einstellungstest gehen? Dann besorge dir zunächst so viele Informationen wie möglich, insbesondere zu Inhalt und Ablauf des Tests. Schau dir die Website des Unternehmens an oder erkundige dich telefonisch. So kannst du dich gezielt vorbereiten und trainierst nur das, was du tatsächlich für den Eignungstest brauchst.
Sorge beim Üben für möglichst realistische Bedingungen. Zum Beispiel ist es sinnvoll, sich Zeitlimits für die einzelnen Aufgaben zu setzen. Im Einstellungstest wirst du schließlich auch nicht unbegrenzt Zeit für die Bearbeitung haben. Um Struktur in deine Vorbereitung zu bringen, kann ein Lernplan mit festen Übungszeiten hilfreich sein. Keine gute Strategie: die Lösungen der Übungsaufgaben auswendig zu lernen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie 1:1 im Einstellungstest vorkommen, ist äußerst gering. Verwende deine Energie besser darauf, das Prinzip hinter den Aufgaben zu verstehen.
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