Einstellungstest Wachpolizei und Zentraler Objektschutz:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben

Hi! Ich bin Amelie und erzähle euch heute ein bisschen was über mein Einstellungsverfahren beim Zentralen Objektschutz Berlin. Ich habe mich immer schon sehr für Polizeithemen interessiert. Als ich klein war, habe ich meine Eltern immer ausgefragt, wenn wir ein Polizeiauto gesehen haben. In meiner Freizeit schaue ich am allerliebsten Polizeiserien.

Nach meinem Realschulabschluss habe ich mich direkt angefangen, mich über eine Karriere bei der Polizei zu informieren. Leider habe ich keine Fachhochschulreife – eine klassische Ausbildung bei der Polizei kam also nicht in Frage. Ich habe im Internet recherchiert und herausgefunden, dass man sich bei der Wachpolizei auch mit der mittleren Reife bewerben kann. Also habe ich gar nicht lange überlegt, sondern dachte: Da bewerbe ich mich! Besonders gut finde ich, dass man nicht erst noch eine lange Ausbildung machen muss, sondern nach circa 5 Monaten Vorbereitungszeit direkt in den Berufsalltag starten kann.

Bewerbung und Vortest

Beim Zentralen Objektschutz Berlin kann man die Bewerbung online ausfüllen. Dafür kann man sich ganz einfach einen Bewerbungsaccount anlegen, mit dem man die Bewerbung für die gesamte Dauer des Einstellungsverfahrens verwalten kann. Über die Postbox des Accounts erhält man alle wichtigen Dokumente und Updates zum Status der Bewerbung. Das fand ich schon sehr praktisch, weil man dadurch nicht das Gefühl hatte, ständig so „im Ungewissen“ zu sein.

Ein paar Tage nachdem ich die Bewerbung abgeschickt habe, wurde mir die Einladung zu einem 30-minütigen Onlinetest zugeschickt. Man konnte den Test bequem von zu Hause aus innerhalb einer zweiwöchigen Frist bearbeiten. Ich war so aufgeregt und neugierig, dass ich ihn gleich am nächsten Tag ausgefüllt habe. Die Fragen waren überhaupt nicht schwer – nur war es absolut unmöglich, alles innerhalb der 30 Minuten zu beantworten. Danach war ich zugegebenermaßen ein bisschen enttäuscht, weil ich dachte, dass ich den Test nicht geschafft habe ... später habe ich herausgefunden, dass in der Regel alle Bewerber den Vortest bestehen können und dass der eben extra so ausgelegt ist, dass man nicht alle Fragen schafft.

Theorietest vor Ort

Umso froher war ich, als ich die E-Mail erhalten habe, dass ich für den nächsten Schritt des Verfahrens zugelassen wurde! Ich konnte mir den Termin selbst aussuchen und online buchen. Am Tag der Prüfung musste ich vormittags in die Verwaltungszentrale der Polizei Berlin fahren, für den theoretischen Test am PC. Ich und die anderen Bewerber wurden in einen großen Raum geführt, wo jede(r) von uns einen Tisch mit einem Computer zugewiesen bekommen hat. Etwa 90 Minuten lang mussten wir dann Fragen zu verschiedenen Themenbereichen beantworten:

Im Deutschtest kamen hauptsächlich Grammatik- und Rechtschreibeaufgaben dran. Zum Beispiel musste man Lückentexte vervollständigen oder Multiple-Choice-Aufgaben zu Kommasetzung oder Groß- und Kleinschreibung lösen.

Im Testabschnitt zum Allgemeinwissen musste ich viele verschiedene Fragen aus den Bereichen Politik, Gesellschaft und Kultur beantworten. Auch wenn ich mich total für Politik interessiere und immer die Nachrichten verfolge – für diesen Prüfungsteil habe ich wirklich sehr viel gelernt. Man kann nie wissen, was gefragt wird, und sollte daher umfassende Kenntnisse über die Geografie, die politische Geschichte, die Wirtschaft und die institutionellen Hierarchien in Deutschland und Europa mitbringen. Außerdem werden Fragen zu anderen Kulturen und Religionen gestellt.

Beim Intelligenz- und Persönlichkeitsstrukturtest musste man Selbsteinschätzungs-Fragen auf einer Skala von 1 bis 10 ausfüllen. Zum Beispiel, wie gut ich mit meinen Arbeitskollegen auskomme, oder wie gut ich in stressigen Situationen Ruhe bewahren kann. Ich denke, hier gibt es nicht direkt „falsche“ Antworten, aber mir war es wichtig, ehrlich und authentisch zu sein. Außerdem kamen einige Fragen zu logischem Denken und Erinnerungsvermögen dran. Beispielsweise musste man sich Nummernschilder merken oder Figurenreihen fortführen.

Dann wurde es aufregend; der Computer wertet nämlich das Testergebnis direkt im Anschluss aus. Man muss nur ein paar Minuten warten und weiß dann direkt, ob man weiter zum Sporttest zugelassen wird. Ich war total erleichtert, als die Prüferin mein Ergebnis vorgelesen hat: Bestanden!

Sporttest

Uns wurde gesagt, wie wir jetzt zum Sporttest weiterfahren sollen, auf das Gelände der Polizeiakademie in Ruhleben. Wir haben am Eingang gewartet, wo wir von einem sehr netten Prüfer abgeholt und zu einer Sporthalle gebracht wurden. Nach dem Umziehen ging es dann auch schon direkt los. Der Sporttest besteht aus einem Hindernisparcours, den man innerhalb von maximal 4 Minuten 30 Sekunden erfolgreich absolvieren muss. Für Frauen gelten hier die selben Regelungen wie für Männer; aber ich denke, wenn man körperlich fit ist, kann man das gut schaffen. Ich habe einige Wochen vor dem Testtermin angefangen, für den Sporttest zu trainieren. Ein riesen Vorteil ist, dass man auf der Website des Zentralen Objektschutz Berlin genau nachlesen kann, wie der Parcours aufgebaut ist und welche Übungen man machen muss. Ich bin keine sehr sportliche Person, und das hat mir bei der Vorbereitung sehr geholfen.

Leumundsprüfung, Gespräch und ärztliche Untersuchung

Nach dem Testtag musste ich erstmal auf eine Rückmeldung warten. Im Online-Bewerbungskonto konnte ich sehen, dass bereits die sogenannte Leumundsprüfung läuft. Dafür muss man nichts machen – es bedeutet einfach nur, dass geprüft wird, ob man Vorstrafen, Schulden oder sowas hat.

Dann war es endlich so weit: Ich wurde für eine ärztliche Untersuchung und ein Bewerbungsgespräch eingeladen und musste dafür zu einer weiteren Adresse in Berlin-Spandau fahren. Zugegeben, das Bewerbungsverfahren ist schon mit viel Fahrerei verbunden, darauf sollte man sich auf jeden Fall einstellen und genug Zeit einplanen.

Die Untersuchung war überhaupt nicht schlimm. Es wurden ein Sehtest und ein Ruhe-EKG gemacht und Körpermaße, Blut- und Urinproben genommen. Ein bisschen wie so eine Grunduntersuchung beim Hausarzt hat sich das angefühlt. Am Schluss wurde ich noch gefragt, ob ich Tätowierungen habe, die gegebenenfalls geprüft werden müssen. Ich glaube, ich bin ein recht unkomplizierter Fall: Ich trage keine Brille, habe keine Tattoos und meine Werte lagen alle im Normalbereich.

Direkt im Anschluss wurde ich zum Bewerbungsgespräch gebeten. Ich habe lange überlegt, was ich am besten anziehen soll; schließlich will man nicht falsch gekleidet sein. Ich habe mich für eine schwarze Hose und eine lockerere Bluse entschieden und glaube, das war eine gute Wahl. Im Gespräch saßen mir eine Polizistin und ein Polizist gegenüber. Mir wurden viele Fragen gestellt, auch zur Berliner Polizei im Allgemeinen ... fast wie ein weiterer Test!

Im zweiten Teil ging es dann mehr um mich und meinen Lebenslauf. Sie haben mich gefragt, warum ich zum Zentralen Objektschutz will. Außerdem wollten sie wissen, ob ich einen Führerschein habe. Das gehört zu den Einstellungsvoraussetzungen, also hat mich das nicht überrascht. Insgesamt lief das Gespräch sehr nett und höflich ab, aber ich hatte den Eindruck, dass die beiden das Einstellungsverfahren sehr ernst nehmen. Das hat mich ehrlicherweise nervös gemacht und im Anschluss habe ich ein bisschen gezweifelt, ob es gut gelaufen ist.

Umso besser, dass dann schnell die Zusage kam: Ich wurde für die Ausbildung beim Zentralen Objektschutz angenommen! Ich freue mich schon total, wenn es bald losgeht, und hoffe, dass ich euch mit meinem Erfahrungsbericht weiterhelfen konnte.

Amelie, 18 Jahre (Name geändert)